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seine Anhänger zu belohnen, ernannte er aus dein Stande der
Luceres hundert neue Senatoren. Diese standen jedoch an Rang
den altern nach und hießen deshalb auch Väter zweiter Klasse
Auch war er gesonnen, die sämmtlichen Neubürger mit den Alt-
bürgern in den Hauptrechten gleichzustellen und zu dem Zwecke
aus jenen drei neue Tribus mit neuen Namen zu bilden. Da-
gegen aber trat der Augur Attus Navius als Organ der Alt-
bürger auf, welche diesen Neuerungen natürlich feind waren.
Als der König sein Vorhaben nicht durchsetzen konnte, so nahm
er wenigstens von den Neubürgern die edelsten Geschlechter in
die drei alten Tribus als Raumes, Titics und Luceres seeundi
oder zweiten Ranges auf* 2}. Eben so verdoppelte er die Zahl
der Ritter, so daß sie jetzt sechs Centurien bildeten.
Ein besonderes Verdienst erwarb sich Tarquinius durch die
Befestigung und Verschönerung Roms. Statt des alten Erd-
wallcs ließ er eine steinerne Mauer um die Stadt aufführen.
Den freien Platz zwischen dem palatinischen und kapitolinischen
Hügel, das Forum oder den Markt, wo die Versammlungen
gehalten wurden, schmückte er mit Hallen und Säulengängen.
Er legte den Grund zu dem Circus maximus, einem sehr großen
offenen Gebäude für Kampfspiele aller Art. Auch legte er den
Grund zu dem berühmten Capitol, der mächtigen Tempelburg
des Jupiter auf dem capitolinischen Hügel. Am staunenswerthe-
stcn aber waren die Kloaken, die noch zur Zeit des Kaisers
Augustus allgemeine Bewunderung erregten. Es waren große
unterirdische Kanäle, durch welche aller Unflat aus der Stadt
in die Tiber geleitet wurde. Sie waren so fest ausgemauert,
daß sie in der Folge die größten über ihnen erbauten Thürme
und Paläste trugen. Ein Wagen voll Heu konnte bequem unter
ihnen hinfahren. Solche Kloaken waren in Rom um so nöthi-
ger, weil die Stadt auf mehren Hügeln lag und bei eingefalle-
nen Regen die Wege schlüpfrig und unsicher werden mußten,
besonders in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Hügeln,
wo aller Unflat zusannnenfloß. Endlich legte er noch künstliche
*) Patres minorum gentium.
2j Ramnes, Tities et Luceres primi wartn dkmnach btc Attburgcr;
Ramnes, Tities et Luceres secundi (minorum gentium) die Neuburger.
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69
mehr auf dem Albanerberge, oberhalb des zerstörten Alba Longa,
bei dem Tempel des Jupiter Latiaris gefeiert. Hier führte Tar-
quinius den Vorsitz; hier brachte er als Oberpriester das große
Bundesopfer. Ihm ward auch der Oberbefehl des Bundesheeres
übertragen, und die Latiner standen in den römischen Legionen,
mit den Römern in je zwei Manipeln unter einem Hauptmann
vereint. Suessa Pometia, die blühendste Stadt der Volsker, die
wahrscheinlich dem Bündnisse mit Rom nicht hatte beitreten wol-
len, wurde erobert, und außerordentliche Beute aus derselben
nach Rom abgeführt. Gleiches Schicksal hatte die Stadt Gabii,
welche Tarquinius durch den Verrath seines Sohnes Sertus
einnahm. Rach dieser Stadt der Latiner hatten sich mehre rö-
mische Patricier geflüchtet und die Einwohner gegen den König
aufgewiegelt. Rach genommener Abrede stellte sich sein Sohn
Sertus, als ob auch er wegen erlittener Unbilden gegen den
Vater aufgebracht sei, und floh ebenfalls nach Gabii. Hier
spielte er seine Rolle so gnt, daß ihm der Befehl über die Trup-
pen anvertraut wurde. Run schickte Sertus einen vertrauten
Boten an seinen Vater, um weitere Verhaltungsbefehle einzu-
holen. Tarquinius aber, welcher sich weder schriftlich noch münd-
lich darüber erklären wollte, führte den Boten in einen Garten,
hieb in seiner Gegenwart den Mohnsträuchen, welche am höchsten
hervorragten, die Köpfe ab, und ließ ihn ohne weitere Antwort
abreisen. Als der Bote die Nachricht überbrachte von dem, was
er gesehen, verstand Sertus sogleich diesen Wink. Er ließ die
vornehmsten Gabier aus dem Wege räumen und überlieferte
nun mit leichter Mühe die ihrer Häupter beraubte Stadt seinem
Vater. In die unterworfenen Gegenden wurden, um ihre Ab-
hängigkeit zu sichern, Kolonien ausgesendet, damals zunächst nach
Signiä und Circeji, — eine Maßregel, welcher Rom die Aus-
breitung seiner Herrschaft und Sprache vorzugsweise verdankt.
Aber nicht bloß Schrecken verbreitete Tarquinius um seinen
Thron, sondern auch einen ungewöhnlichen Glanz. Aus der
gewonnenen Kriegesbeute verherrlichte der prachtliebende König
Rom selbst durch großartige Anlagen und Bauten. Durch etrus-
kische Baumeister und durch Frohndienste des Volkes ließ er frü-
her begonnene Bauten, wie die Kloaken, den Circus, insbeson-
dere den kapitolinischen Tempel des Jupiter, der Juno und Mi-
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147
sichtskreis der Römer. Fortan war es ihr Plan, die ganze
Insel den Karthagern zu entreißen. Allein sie fanden bald, daß
der neue Feind auf ganz andere Weise angegriffen werden mußte,
wenn dieser Plan gelingen sollte. Ihnen fehlten die Mittel, die
Seestädte mit Nachdruck anzugreifen und den Karthagern den
stets über das Meer zugeführten neuen Ersatz an Hülfstruppen
abzuschneiden: sie bedurften einer Kriegesflotte. Bis dahin hat-
ten die Römer fast nur Kauffahrteischiffe gehabt; noch nie hatten
sie zur See einen Feind bekämpft. Da brachte der Zufall ein
an der sicilischen Küste gestrandetes feindliches Kriegesschiff in
ihre Hände. Nach dem Muster desselben baueten sie (260)
schnell eine Flotte, und schon nach zwei Monaten konnten sie mit
hundertsechzig Schiffen den Feinden entgegenziehen. Zwar fehlte
der Mannschaft die nöthige Übung, und ein Theil der neuen
Flotte fiel beim ersten Versuche den Karthagern in die Hände;
allein römische Beharrlichkeit und Muth ersetzte bald den Verlust.
Der Anführer der Flotte, der Cónsul Duilins, erfand die
Enterhaken, welche vorn die Gestalt eines Rabenschnabels hatten
und deshalb auch Raben (ooivi) genannt wurden. Durch diese
eisernen an einer Fallbrücke angebrachten Haken sollte das feind-
liche Schiff an das römische befestigt, und so die Seeschlacht in
eine Art von Landschlacht, in welcher die Römer überlegen wa-
ren, verwandelt werden. Der Versuch gelang. Es war im
Jahre 260, als Duilius bei Mylä, dem heutigen Milazzo,
an der Nordküste Siciliens, den ersten Sieg über die kartbagi-
sche Flotte gewann. -). Für einen so ungewöhnlichen Sieg er-
wiesen seine Mitbürger ihm auch ungewöhnliche Ehren. Zum
Andenken einer so ruhmvollen That ward auf dem Forum eine
mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe verzierte marmorne
Säule (oolumna rostrata) errichtet. So oft er des Abends
von einem Gastmahle nach Hause ging, wurde er mit Fackeln
und Flötenspiel dahin begleitet. So sollte der erste römische
Seeheld sein ganzes Leben hindurch gleichsam jeden Tag einen
Triumph feiern ®).
2) Primum omnium Romanorum ducum navalis victoriae egit tri-
umphum. Liv. epit. 17.
®) Duilius imperator, non contentus unius diei triumpho, per om-
10*
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329
Moldau, Wallachei und Siebenbürgen umfaßt. Den Partnern
nahm er Armenien, Assyrien und Mesopotamien und zog als
Sieger wie ein zweiter Alexander in den Ländern Asiens umher.
Inmitten dieser kriegerischen Bewegung, welche die erschlafften
Kräfte Noms wohlthätig aufgeregt hatte, starb Trajan zu Se-
lineis in Cilicien. Eine noch jetzt in Rom vorhandene 115 Fuß
hohe Denksäule, die Trajanssäule, mit den kaiserlichen
Feldzügen in halberhobener Arbeit auf der äußeren Fläche und
mit dem kolossalen Standbilde des Kaisers auf der Spitze, er-
hält das ruhmwürdige Andenken dieses großen Mannes.
M. Älius Hadrianus (117—138), ein Anverwandter
und Landsmann Trajan's, wurde, vorgeblich durch Adoption,
dessen Nachfolger. Er war friedlich gesinnt und mehr auf Be-
schützung als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht. Daher
gab er die schwer zu behauptenden Eroberungen seines Vorgän-
gers jenseits des Euphrat wieder auf und richtete seine ganze
Sorgfalt auf die Verbesserung der innern Verwaltung. Um den
Staatshaushalt zu erforschen und die Beaufsichtigung der Be-
amten zu erleichtern, bereisete er selbst und zwar größtentheils
zu Fuße drei Jahre lang (120—123) die westlichen, sieben
Jahre lang (124—131) die östlichen Provinzen, ließ Wege des-
sern, Städte verschönern und neue anlegen, und traf überall die
nöthigen Einrichtungen und Verbesserungen. Um das römische
Brittanien gegen die beständigen Einfälle der Völker Schottlands
oder der Caledonier zu schützen, zog er die Grenze desselben et-
was weiter südlich bis an den Solwaybusen und die Mündung
des Tyneflusses zurück und befestigte sie durch einen sechzehn
Meilen langen Wall, der noch jetzt der „Pictenwall" genannt
wird; auch die Rhein-und Donaumarken ließ er befestigen. In
Athen gründete er einen neuen Stadttheil, Hadrianum, in Thra-
kien die Stadt Hadrianopel, in Ägypten Antinoopel zur Ehre
seines Freundes Antinous, der hier im Nil ertrank. Rom selbst
und die Umgegend schmückte er mit herrlichen Werken der Bau-
kunst, unter welchen sich sein kolossales Grabmal, die moles
Hadriani (heutige Engelsburg) auszeichnete. Italien theilte er
in vier Regionen, deren Verwaltung er eben so vielen Consula-
ren übergab. Alle Staats-, Militär- und Hofämter erhielten
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Älius_Hadrianus
385
Dann kam auf Tragbahren oder auf Wagen die gemachte
Kriegesbeute, nämlich die dem Feinde abgenommenen Waffen
und Rüstungen, alle aufs Glänzendste zugerichtet, Gold und
Silber als Münze oder als Gerätst in Gefäßen, Gemälde, Sta-
tuen und andere prachtvolle und reiche Kunstschätze, die dem be-
siegten Feinde waren genommen worden. Auch wurden gemalte
Tafeln vorgetragen, auf denen die Länder, Städte und Burgen,
welche der Triumphator erobert hatte, im Bilde oder im Namen
zu schauen, die gemachten Gefangenen und auch die etwa weg-
genommenen Kriegsschiffe nach ihrer Anzahl verzeichnet waren.
Jetzt erschienen im Zuge die etwa gefangenen Könige, Fürsten
oder Feldherren nebst ihren Kindern, Freunden und Verwandten,
zu Fuß, in Ketten und Trauerkleidern Nach diesen Un-
glücklichen folgte sitzend auf einem reich verzierten Siegeswagen,
der von vier Pferden gezogen wurde, der Triumpha tor selbst,
im Prachtkleide, mit einem Lorbeerzweige in der Hand, unter
dem lauten Jubel der wogenden Volksmenge durch die festlich
geschmückten Straßen. Das Ende des oft unermeßlichen Prunk-
zuges bildete das siegreiche Heer, mit Lorbeerreisern geschmückt
und Jubellieder singend. Am Capitol war das Ziel dieses Zu-
ges. Hier wurden im Tempel des Jupiter die mitgebrachten
Opferthiere geschlachtet und dem Gotte gedankt für den verlie-
henen Sieg. Hier legte auch der Triumphator seinen Lorbeer als
Weihgeschenk zu den Füßen Jupiters nieder H. Am Abende
des festlichen Tages wurde der Triumphator unter Musik und
Fackelschein von der jubelnden Volksmenge nach Hause geleitet.
Damit war die eigentliche Triumphfeier beendet. Allein seitdem
die sieggekrönten Feldherren meist selbst sehr bereichert aus den
Kriegen heimkehrten, und die niedere Volksmenge in Rom außer
dem Schaugepränge des Triumphes auch nach einem guten
Schmause und nach Belustigungen verlangte; gaben die Tri-
umphatoren zuletzt Gastmäler für das Volk in allen Straßen
Rom's und öffentliche Schauspiele, die oft mehre Tage hindurch
dauerten". Wurde der Triumph nicht gestattet, so bewilligte man
doch sehr oft die s. g. Ovation, einen Aufzug von niederem
Gepränge, bei welchem der Feldherr zu Fuß oder reitend,
3) Daher auch der Ausdruck: deportare triumphum.
Weiter, Geschichte der Römer.
25
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45
Die Geraubten ließen sich in Rom von ihren Männern
bald besänftigen; aber ihre Väter daheim sannen auf blutige
Rache. Ein gemeinsamer Kriegeszug gegen Rom ward beschloss
sen, und der Sabinerkönig Titus Tatius zum Anführer ernannt.
Und in der That, wären jetzt die Völker alle vereint gegen
Rom ausgezogen, so wäre es wohl um den jungen Staat ge-
schehen gewesen. Da sie aber in ihrer Wuth eine gemeinschaft-
liche Rüstung nicht abwarten konnten, so wurden sie einzeln, wie
sie kamen, von dem Schwerte der Römer blutig zurückgewiesen.
Zuerst rückten die latinischen Cäninaten in das römische Gebiet
ein; und während sie zerstreut das Land verwüsteten, überfiel
sie Romulus und tödtete ihren König Acron mit eigener Hand.
Des erschlagenen Königs Rüstung, die spolia opuna weihete er
dem Jupiter Feretrius. Ein gleiches Schicksal nach einander
hatten die Antemnäten und Crustuminer. Sie wurden geschla-
gen, ihre Städte erobert, und eine Menge Einwohner nach Rom
versetzt. Endlich war Titus Tatius gerüstet und brach mit groß-
ßer Heeresmacht gegen Rom auf. Romulus konnte ihm im of-
fenem Felde nicht widerstehen und wich in die Stadt zurück;
Tarpejus hielt die Burg auf dem capitolnischen Hügel besetzt.
Aber des Befehlshabers Tochter ward zur Verrätherin. Sie
versprach den Sabinern, das Thor zu öffnen, wenn sie ihr gäben,
was sie am linken Arme trügen. Darunter verstand sie die
goldenen Ringe und Armbänder. Die eingelassenen Feinde aber
warfen ihre schweren Schilde, die sie ebenfalls am linken Arme
trugen, über sie zusammen und erdrückten die Verrätherin. Nach
ihr wurde fortan der Berggipfel, wo diese Unthat geschehen, der
Tarpejische Fels genannt. Am folgenden Tage rückten die Rö-
mer zur Wiedereroberung der verlorenen Burg aus; sie wurden
aber zurückgeschlagen, Romulus selbst von den Fliehenden mit
fortgerissen. Da erhob Romulus flehend seine Hände gen Him-
mel und gelobte dem Jupiter einen Tempel, wenn er die Flucht
der Seinigen hemme. ') Und alsbald hielten die Römer wieder
Stand und stellten sich in der Ebene zwischen dem capitolini-
schen und palatinischen Hügel zum neuen Kampfe auf. Wäh-
rend aber die beiden Heere grimmig gegen einander standen,
*) Daher Jupiter stator, d. i. der Fluchthemmende.
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325
in Judäa führte, zum Kaiser aus. Auch die Legionen an der
Donau erklärten sich für ihn. Diese drangen sofort unter An-
führung des Antonius Primus in Italien ein, schlugen das
Heer des Vitellius bei Cremona und setzten sich nun in Bewe-
gung nach Rom selbst. Unthätig wie ein übersättigtes Thier
unterhandelte Vitellius mit dem Stadtpräfectrn Flavins Sabi-
nus, dem Bruder Vespast'an's, um Niederlegung der Herrschaft
und Rücktritt in den Privatstand. Allein seine Soldaten wider-
setzten sich diesem Plane, zwangen den Sabinns zur Flucht auf's
Capitol, steckten dasselbe in Brand und tödteten ihn selbst. Aber
nun eilte Antonius mit seinem Heere herbei und eroberte die
Stadt. Vitellius ward ergriffen, von einer Bande roher Sol-
daten unter Mißhandlungen und Qualen getödtet, sein Haupt
abgeschlagen und der Leib mit Haken in die Tiber geschleift.
Gefühllos jagte während dieser Kriegesgräuel das verweichlichte
und abgestumpfte Volk in Rom seinen gewohnten Lüsten und
Sinnengenüssen nach.
§. 77. Pie drei Flavier. (69—96.)
T. Flavius Veöpasianus (69—79). — Von solchen
Erschütterungen fand Rom zuerst unter der Regierung dieses
guten Kaisers erwünschte Ruhe. Mit ihm begann die Familie
der Flavier zu regieren. Sein Hauptstreben ging dahin, die
verfallene Zucht und Sitte wieder herzustellen. Er hob das ge-
sunkene Ansehen des Senats wieder empor, indem er ihn von
dem Gesindel reinigte, das unter den letzten Regierungen Sitz
und Stimme in demselben erhalten hatte; dürftige Senatoren
unterstützte er. Die Tempelschätze des durch Titus, seinen Sohn
und Stellvertreter im jüdischen Kriege, eroberten Jerusalems (70)
gebrauchte er zu wohlthätigen Zwecken. Er errichtete öffentliche
Lehranstalten, um die Verbesserung bei der Wurzel anzufangen,
und belohnte Gelehrte und Künstler. Trotz seiner an Geiz gren-
zenden Sparsamkeit schmückte er die von Brandschutt gereinigte
Hauptstadt mit prachtvollen Gebäuden, namentlich mit dem Tem-
pel der Friedensgöttin und dem großen Amphitheater, dessen
kolossale Ruinen (Oolisseo) noch jetzt die Bewunderung der
Reisenden erregen. Auch in auswärtigen Unternehmungen war
er glücklich. Sein Sohn Titus endigte den Krieg gegen die
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Extrahierte Personennamen: Antonius_Primus Antonius Antonius Antonius T._Flavius_Veöpasianus Titus Titus
Extrahierte Ortsnamen: Judäa Donau Italien Cremona Rom Flavins_Sabi- Rom Rom Jerusalems
399
Corn. Celsus, der wahrscheinlich unter dem Kaiser Tiberius
lebte und ein in 8 Büchern noch jetzt vorhandenes Werk, de me-
dicina, schrieb, das sich auch durch Reinheit und Schönheit der
Sprache empfiehlt. — Vitruvius schrieb unter Augustus
ein Werk über die Baukunst (de arclütectura) in 10 B., von
denen aber nur die sieben ersten noch vollständig vorhanden sind.
In diesem Werke wurde die Mathematik praktisch angewandt.
Über das Kriegswesen schrieb Vegetius (im Jahre 375
n. Chr.) das Werk: epitome institutionum roi militaris; über
den Landbau (de re rustica) schrieben M. Porcius Cato Cens.,
Ter. Varro und Columella, der unter dem Kaiser Claudius
lebte. — In der Epistolographie endlich geben uns die
noch vorhandenen Briefe des Cicero und des jüngern Pli-
nius lehrreiche Aufschlüsse über Personen und Zustände.
§. 87. Kunst, Handel und Gewerbe.
Auch in der Kunst sind die Römer wenig selbständig auf-
getreten, und Rom ist wohl der Sammelplatz von Kunstwerken
geworden, nicht aber die Schöpferin derselben. Fremde waren
es, anfangs Etrusker, dann Griechen, die ihre Kunst nach Rom
hinübersiedelten und diese Stadt mit den schönsten und großar-
tigsten Werken verherrlichten. Die Baukunst wurde schon
frühzeitig mit einer gewissen Vorliebe bei den Römern ausge-
übt, und die Etrusker waren hierin ihre ersten Lehrer. Mit
ihrer Hülfe wurden unter den Königen und noch eine geraume
Zeit während der Republik Tempel und andere öffentliche Ge-
bäude, wie das Capitolium, der Circus, die Cloaken, Wasser-
leitungen rc. aufgeführt, welche durch das Grpßartige der An-
lage und durch unverwüstliche Festigkeit sich auszeichneten und
noch jetzt in ihren Trümmern Staunen erregen. Durch die Er-
oberung Siciliens und Griechenlands wurden die Römer mit der
griechischen Kunst bekannt, und mit den aus diesen Ländern fort-
gefühvten Säulen, Statuen und anderen Kunstwerken schmückten
sie ihre Gebäude. Griechische Künstler, die seitdem fortwährend
nach Rom zogen und hier ihre Werkstatt aufschlugen, verdräng-
ten immer mehr den etruskischen Stil. Der Gebrauch des Mar-
mors und der griechischen Säulenordnu.igen, Schmuck und zier-
lichere Formen kamen auf. Die Tempel wurden größer und
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Augustus Porcius_Cato_Cens Claudius
400
zierlicher gebaut; neben den Curien erhoben sich die prachtvoll-
sten Basiliken; Säulengänge und Hallen wurden häufiger ange-
bracht, und die griechische Kunst erlebte in Rom in den letzten
Zeiten der Republik und unter den ersten Kaisern eine neue
Blüthe. Die Kaiser suchten sich einander in der Verschönerung
der Weltstadt zu überbieten, und der Eifer hierin trieb sogar
manchen, wie den Nero, zu tollkühnen Unternehmungen. Bald
sank die Kunst selbst von ihrer früheren Höhe und verlor den
Charakter des Großen und Erhabenen. Das überhandnehmende
Streben, das bereits Vorhandene durch Neuheit und Mannig-
faltigkeit der Formen zu überbieten, führte, wie in der Litera-
tur, so auch in der Kunst zu einer Überladung mit prunkenden,
oft in's Alberne fallenden Verzierungen und Künstleien; und der
reine griechische Stil verlor sich nach der Negierung der Anto-
nine immer mehr. In Constantin's des Großen Zeit verfiel man
in den entgegengesetzten Fehler. An die Stelle der früheren
prunkenden Mannigfaltigkeit trat jetzt eine übertriebene, an das
Rohe grenzende Einfachheit. Mit dem Verschwinden eines leben-
digen Glaubens an die Götter des Heidenthums verfiel, wie die
alte Welt, so auch die Kunst.
Wie in der Baukunst, so sind auch in der Bildnerei
die Römer bloße Nachahmer der Etrusker und besonders der
Griechen geblieben. Etruskische Künstler verfertigten ihnen aus
Holz oder Thon die ältesten Bildnisse. Auch fanden sich schon
früh Statuen der Götter und Menschen in Rom, meist aus
Erz; allein kein Künstler römischen Ursprunges wird genannt.
Nachdem aber Marcellus, der ruhmvolle Eroberer von Syrakus,
eine Menge von Bildsäulen als Beute des Krieges heimgeführt
und den rohen Sinn seiner Mitbürger auf die Bewunderung
dieser Werke gerichtet hatte, da waren alle Feldherren bemüht,
durch Werke der Kunst ihren Triumphen einen neuen Glanz zu
verleihen. So Q. Flamininus, der Sieger Maeedoniens; so
M. Fulvius, der nach Besiegung der Ätolier 285 eherne und
230 marmorne Statuen aufführte. Wenige Jahre darauf feierte
Ämil. Paulus einen noch herrlicheren Triumph, bei welchem die
erbeuteten Statuen und Kolossen auf 250 Wagen geführt wur-
den. Nach einem kurzen Zeiträume sah Rom in einem Jahre
die Beute von Karthago und Korinth, und etwas später, bei
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Extrahierte Personennamen: Marcellus Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Syrakus Maeedoniens Rom Karthago Korinth
401
dem Triumphe des Sulla, die Zierden des reichen Asiens zum
Capitole führen. So zogen fast in ununterbrochenen Triumphen
die schönsten Werke der griechischen Kunst nach Rom, anfänglich
ein Schmuck der Tempel und Märkte, dann aber auch der Häuser
und Villen der Großen. ') Seitdem wunderten auch aus allen
Städten Griechenlands die Künstler aus, siedelten sich in Rom
an, um hier für die Prachtliebhaberei und den Lurus der Gro-
ßen ihre Werkstatt zu eröffnen, und seit Sulla's Zeit war Rom
der Mittelpunkt des griechischen Kunstbetriebes. Nach den An-
toninen sank auch die bildende Kunst mehr und mehr.
Was die Malerei betrifft, so findet sich das erste Bei-
spiel von der Ausübung dieser Kunst in Rom um das Jahr
302 v. Chr., in welchem C. Fabius den Tempel der Salus
malte und daher den Namen Pictor erhielt, der in seiner
Familie erblich blieb. Plinius bemerkt hiebei, daß diese Malerei
zu seiner Zeit noch vorhanden gewesen sei. Derselbe Schrift-
steller führt an, daß sich auch der Dichter Pacuvius mit der
Malerei beschäftigt und namentlich im Tempel des Hercules auf
dem Forum zu Rom seine Kunst gezeigt habe. Doch wurde bis
auf Augustus fast nur von ausländischen, namentlich griechischen
Meistern, diese Kunst geübt. Die Gemälde stellten bald mytho-
logische, bald historische Scenen dar; insbesondere scheinen Schlacht-
gemälde beliebt gewesen zu sein. So wurde, nach Plinius, von
Scipio Asiaticus ein Gemälde, die „Schlacht bei Magnesia",
auf dem Capitol, und von Hostilius Mancinus ein anderes, die
„Eroberung von Karthago", auf dem Forum aufgestellt. In
Cäsar's Zeit kam die Portrait- und etwas später die Land-
schaftsmalerei in Schwung, letztere besonders auf Wänden. In
der Kaiserzeit wurde vorzüglich Frescomalerei auf den Wänden
angebracht. Seit den Antoninen sank, wie alle Kunst, so auch
die Malerei mehr und mehr. Besondere Aufnahme fand in
der letzten Zeit des einfiukenden Heidenthums die auch schon
früher bekannte Mosaik (opu« musivum), Gemälde auf Fußböden,
Decken und Wänden, die aus gefärbten Glasstiftchen oder feinen
bunten Sternchen zusammengesetzt waren.
\) Jacobs, über den Reichthum der Griechen an plastischen Kunst-
werken; eine akademische Rede.
Weiter, Geschichte der Römer.
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Extrahierte Personennamen: Sulla Augustus Scipio_Asiaticus Scipio Hostilius_Mancinus Jacobs
Extrahierte Ortsnamen: Rom Griechenlands Rom Rom Rom